Seilbahn Service – Besonders bei urbanen Seilbahnen ist das Nachschmieren ein muss

Richtig nachgeschmiert durch den Verkehrsalltag – das ist die Devise bei urbanen Seilbahnen. Der Schweizer Schmierstoffhersteller MOTOREX zeigt, auf welche Punkte es in der Praxis ankommt.

Das regelmäßige Nachschmieren gemäß Wartungs- und Schmierplan hat eine zentrale Bedeutung für die Funktionssicherheit urbaner Seilbahnen. Dabei muss man nicht vom Fach sein, um zu wissen, dass unregelmäßig nachgeschmierte Systeme höherem Verschleiß ausgesetzt und somit anfälliger für Pannen sind.

Markus Damm, Product Manager MOTOREX und zuständig für den Bereich urbane Seilbahnen, gibt Auskunft über die korrekte Anwendung zweier wichtiger Produkte:

Hält durch: Fett 3800 TS

Das Fett 3800 TS von MOTOREX ist ein auf einem teilsynthetischen Grundöl aufgebautes und mit Lithiumseife eingedicktes Spezial EP-Langzeitfett (EP = Extreme Pressure). Das Produkt ist absolut hochdruckstabil und oxidationsbeständig.

Dadurch eignet es sich hervorragend für die Grund- und Nachschmierung von Wälz- und Gleitlagern. Es ist prädestiniert für Lager, die großen Temperaturdifferenzen und rauen Betriebsbedingungen ausgesetzt sind. Dies ist besonders bei urbanen Seilbahnen der Fall, die sehr viele Betriebsstunden in kurzer Zeit absolvieren.

Zurück zum Fett: Durch die sehr gute Wasserbeständigkeit und außerordentliche Haftfähigkeit lassen sich lange Standzeiten des Schmierfetts erreichen. Dadurch können die Nachschmierintervalle deutlich verlängert werden. Das Fett erfüllt die Spezifikation KP2 N-30 nach DIN 51502.

Anwendungstipps

Doch wie wenden Betreiber urbaner Seilbahnen das Fett 3800 TS genau an? „Grundsätzlich ist das regelmäßige Warten gemäß Schmierplan von MOTOREX und vom Seilbahnhersteller Pflicht, ebenso die Kontrolle der Wartung“, sagt Damm.

Das Fett sollte bei Raumtemperatur lagern, Schmiernippel und Geräte müssen vor dem Schmieren immer gereinigt werden. „Halten Sie zudem das Umfeld der Zentralschmieranlagen immer sauber“, betont der Experte.

Die Schmierstellen sind dabei immer soweit zu fetten, bis sichtbar sauberes Fett austritt. „Das überschüssige Fett lässt sich leicht mit einem sauberen Lappen abwischen“, so Damm.

Drahtseilpflege mit Cable Protect

Das Spezial-Seilschmiermittel Cable Protect schützt wiederum sämtliche Typen von Drahtseilen effizient gegen Witterungseinflüsse und vor Verschleiß.

Das Produkt ist ab Werk mit einem speziellen Lösungsmittel verdünnt. „Dies ermöglicht ein optimales und gleichmäßiges Auftragen“, betont Damm. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels bildet sich ein dünner, gut haftender und nicht klebriger Schutzfilm.

Das wiederholte Durchbiegen und Belasten des Seils führt zur Reibung der unzähligen im Seil vorhandenen Drähte. „Wir haben Cable Protect speziell für die Verminderung dieser Reibungsart entwickelt.

Das Produkt schützt das Seil bei extremen Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee, Hitze und Kälte umfassend“, sagt der Schmierexperte. Das sorgt für Ausfallsicherheit – einem kritischen Kriterium bei urbanen Seilbahnen, die täglich im Betrieb sein sollen.

Anwendungstipps

In der Regel empfiehlt sich eine Nachschmierung mit Cable Protect alle sechs bis zwölf Monate. „Beeinflusst werden die Intervalle durch die Betriebsdauer, Fahrtgeschwindigkeit, Belastung, Radius der Antriebs- und Umlenkscheiben, Wind, Temperaturen und allgemeine Witterungsverhältnisse“, betont Damm.

Dabei sind einige Punkte zu beachten. So darf das Seil nur mit Seiligel in trockenem und kaltem Zustand gereinigt werden. Lösungs- oder Waschmittel sind dabei tabu. „Schmieren Sie grundsätzlich nur saubere und trockene Seile“, so der Schmierexperte.

Die Nachschmierung sollte daher nur bei schönem, möglichst warmem Wetter erfolgen, vier bis fünf Stunden nach dem Schmieren darf kein Niederschlag fallen.

„Die optimale Wirkung erzielen die Kunden mit dem leicht verdünnten Schmierstoff Cable Solvent“, führt Damm weiter aus. Die maximale Menge an Seilschmiermittel liegt bei Litzenseilen bei 30 Quadratmetern und bei Tragseilen 15 Gramm pro Quadratmeter, schließt Damm: „Halten Sie hier die Trocknungszeit unbedingt ein!“ ts