Staten Island

Seilbahn zwischen Peninsula City und New York City rückt näher

Die Entwickler der urbanen Seilbahn von Bayonne nach Staten Island wollen mit einer Petition für lokale Unterstützung werben. Die Staten Island Economic Development Corporation  (SIEDC)  möchte, dass die Einwohner an Bord sind.

Konkret wurden die Einwohner von Staten Island gebeten, sich öffentlich für das Projekt einzusetzen, wie der „Hudson Reporter“ schreibt. Die Petition soll anschließend den Kandidaten der nächsten Bürgermeisterwahl in New York City übergeben werden. Die SIEDC als Initiator des Seilbahnprojekts will die Zusage der Politiker noch vor den Wahlen, in der Hoffnung, dass sie das Projekt an- schließend unterstützen.

„Wir haben zu viele Autos und nicht genug Straßen“, bringt es SIEDC-Präsident Steve Grillo auf den Punkt . „Das gibt uns zwei Möglichkeiten. Wir können über oder unter der Straße fahren. “ Die SIEDC strebt daher den Bau einer vier Kilometer langen Seilbahn parallel zur Bayonne-Brücke an.

Sie soll Pendler über die Wasserstraße Kill Van Kull transportieren. Die Gondeln würden zwischen der Richmond Avenue und der Forest Avenue auf Staten Island, sowie der 8th Street Station der Straßenbahn in Bayonne verkehren.

Die Ein- bindung der Stationen ist auf Staten Island noch nicht geklärt, in Bayonne könnten die Fahrgäste direkt auf das Straßenbahnnetz der Hudson-Bergen Light Rail  (HBLR)  umsteigen. „Wir reden hier nicht von einer touristischen Nutzung, sondern tatsächlich von einer urbanen Seilbahn“, betont Grillo.

Engineering- und Machbarkeitsstudien wurden bereits abgeschlossen,die SIEDC arbeitet zurzeit an der Finanzierung des Seilbahnprojektes. Dabei helfen weltweit anerkannte Planungs- und Bauunternehmen.

Grillo vergleicht die Kosten der 2,5 Meilen langen Seilbahn, die er auf 167 Millionen US-Dollar schätzt, mit dem Bau einer Meile U-Bahn, die etwa 400 Millionen US-Dollar kosten würde.

Die Fahrt mit der Seilbahn würde ungefähr 13 Minuten dauern, alle zwölf Sekunden soll eine Kabine starten. Insgesamt sind 163 Kabinen geplant, die jeweils zehn Personen fassen. Die Förderleistung beträgt 3.000 bis 4.000 Personen pro Stunde.

Die Seilbahn soll 24 Stunden am Tag fahren. Grillo rechnet mit 2.800 bis 7.600 Fahrgästen pro Tag. Der Ticketpreis wird sich wohl zwischen vier und sechs Dollar bewegen, steht aber noch zur Debatte.

Denn die Seilbahn soll in den Tarifverbund von NJ Transit, der New York Metropolitan Transportation Authority und den Fährbetrieben integriert werden.

Geschichte einer Idee

Die Idee zu einer Seilbahn zwischen Bayonne und Staten Island kam Initiator Steve Grillo 2015 bei einer TV-Reportage über urbane Seilbahnen in Kolumbien.

Ein Jahr später gewann der Seilbahnhersteller LEITNER- POMA den SIEDC-Designwettbewerb für ein Seilbahnkonzept – inklusive Prototyp-Gondeln, die auf Staten Island aufgestellt wurden und seitdem dort für die Idee werben.

Im April 2018 sicherte sich die SIEDC dann die Finanzierung für eine Machbarkeitsstudie im Wert von 212.000 US-Dollar, an der sich der Stadtrat New York, die Staten Island Immobilienentwickler „The Nicotra Group“ und die Stadtverwaltung von Bayonne beteiligten. ts