Wer geht mit dem Verkehr wie um?

Die Urbanisierung ist weltweit voll im Gange und wird sich auch in den nächsten Jahren nicht wandeln. 2050, so prognostizieren die Vereinten Nationen, leben fast 70 Prozent der Weltbevölkerung im urbanisierten Lebensraum. Ein solcher Trend zum Leben in Städten erfordert viel planerisches Geschick. Besonders beim Verkehrsmanagement gehen viele Länder ihren eigenen Weg.

Das erklärte Ziel, besonders größerer Städte ist eine schnelle Verkehrsanbindung. Die täglichen Staus kosten die Großstädte jährlich Unsummen an Geldern, weshalb man in Europa versucht diesen Kostenfaktor zu minimieren, bevor die Urbanisierung der nächsten Jahre noch mehr Menschen und Fahrzeuge auf europäische Straßen bringt. In weiten Teilen Europas geht der Trend hin zu Fußgängerzonen und E-Mobilität. In Amsterdam hat man sich klar zum Fahrrad bekannt, 60 Prozent aller innerstädtischen Fahrten werden auf zwei Rädern durchgeführt.

Nordamerika: In Nordamerika kam es 2003 das erste mal dazu, dass mehr Fahrzeuge zugelassen waren als Menschen mit Führerschein, kaum verwunderlich also, dass Staus ein großes Problem in den Metropolen sind. Um den Verkehr zu entlasten gibt es sogenannte Carpool Lanes. Diese meist staufreien Fahrstreifen dürfen nur mit mehreren Personen im Fahrzeug befahren werden. In Japan wäre es gar nicht möglich mehr Autos zu besitzen, denn hier darf nur ein Auto gekauft werden, wenn zuvor ein Parkplatz zugewiesen wurde. Auch in China ist es nicht ganz so einfach mit dem Autokauf. In Shanghai wird monatlich nur eine bestimmte Anzahl von Kennzeichen ausgegeben. Umgerechnet kann ein solches Nummernschild 10.000 Euro kosten.

In Indien versucht man auch wegen der schlechten Luftqualität die Verkehrsinfrastruktur so auszubauen, dass Personen größtenteils mit öffentlichen oder nicht- motorisierten Verkehrsmitteln transportiert werden. Deshalb werden auch in immer mehr indischen Städten Pläne für mögliche Seilbahnrouten veröffentlicht.

Lateinamerika: In den chaotischen Megastädten in Lateinamerika hat man unterdessen aufgegeben Strategien für die überfüllten Straßen zu schaffen. Stattdessen setzt man auf Seilbahnen. Diese sind im Vergleich sehr kostengünstig, schnell realisierbar und umweltfreundlich. Der Weg in die dritte Mobilitätsebene ersetzt alleine in Mexiko mehrere tausend Kleinbusse.
Es wird noch spannend mit welchen Strategien die verschiedenen Länder den steigenden Verkehr durch die Urbanisierung bekämpfen.