KONTAKTLOSE TICKETS FÜR ÖFFENTLICHE VERKEHRSANBIETER

Immer mehr Menschen sollen auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, doch wie steigert man die Attraktivität dieses Angebotes für die breite Masse?

Die Gruppe der Berufspendler hat sich meist bereits entschieden, ob die tägliche Anreise mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln angetreten wird und Touristen setzen eher auf Taxis, um sicher an den Wunschort zu kommen. Deshalb muss im Zentrum einer neuen Verkehrsoffensive
immer der Kunde und dessen Bedürfnisse stehen.

Digitales Ticket

Die erste Revolution in Verkehrsbereich kam mit elektronischen Tickets. Dadurch musste man nicht lange beim Schaffner anstehen, um zu Bezahlen. Dadurch können die Abfahrtszeiten noch besser kalkuliert werden und die Fahrpläne werden noch besser eingehalten.

Zusätzlich kann über die zugehörige App auch der Weg der einzelnen Verkehrsangebote überwacht werden. Auch wenn man als Tourist in eine fremde Region kommt, ist es dadurch möglich, sich in dem komplizierten Netz aus Bussen und Bahnen zurechtzufinden.

Diese einfache Orientierung wird in Zukunft noch wichtiger, da immer wieder über die Erweiterung des ÖV Angebotes gesprochen wird. Seilbahnen gehören bereits in einigen Städten zu den normalen Transportmitteln und auch über Angebote wie Hyper-Loops und Flugtaxis wird häufig diskutiert.

Nach den Ereignissen im Frühling 2020 findet ein Umdenken in der Transportindustrie statt. Wer sich auf neue Wege und Methoden einlässt hat die Chance als Gewinner vom Platz zu gehen. Foto: Juan Felipe Caro Mobility & e-Transactional Services © Worldline

Digitales Ticket

Es gibt bereits kontaktlose Angebote, sogenannte Pay-per-Use Modelle, bei denen sich der Kunde weder auf die langwierige Suche nach dem günstigsten Angebot begeben muss, noch Handy oder Geldtasche überhaupt aus der Tasche holen muss. Sobald ein ÖV betreten wird, öffnet sich eine App, die automatisch einen Check-in durchführt.

Beim Verlassen des Transportmittels sucht die Applikation das günstigste Angebot für den Besucher für die soeben zurückgelegte Strecke und checkt im Anschluss auch automatisch wieder aus. So will man den maximalen Komfort bei der Nutzung des öffentlichen Transportes erreichen. Die Bereitschaft zur Nutzung solcher digitalen Angebote steigt immer mehr, wodurch Verkehrsökonomenund planern auch immer mehr Daten für das Design von neuen Infrastrukturprojekten zur Verfügung steht.

Durch die Nutzung dieser Daten könnte der Kundenwunsch bereits bei den ersten Schritten einfließen und so ein noch besseres Angebot schaffen, doch dieses Herangehen steckt derzeit noch in den Kinderschuhen und selbst die erhobenen Daten bei den umzusetzenden Infrastrukturprojekten werden oft nur unzureichend genutzt. In einer Presseaussendung der Wirtschaftsuniversität Wien spricht WUVerkehrsökonomin Stefanie Peer genau diese Aspekte an.

„Beispielsweise werden oft alle Verkehrsmittel gemeinsam, obwohl es bekannterweise deutliche Unterschiede in der Reisezeitbewertung gibt, oder es werden nur kurzfristige Bewertungen erhoben, obwohl bei vielen Projekten eher die Langfristigen relevant wären. Außerdem werden Bewertungen nicht ordentlich eingesetzt, das heißt, es gäbe entsprechende Bewertungen, aber sie werden für Kosten-Nutzen-Analysen nicht verwendet.

Daher werden gewisse Effekte wie zum Beispiel Veränderungen im Komfort gar nicht mitgerechnet.“ Kontaktlose Tickets versprechen noch ein großes Potenzial für den zukünftigen Verkehr. Egal ob aus Sicht der Verkehrsplanung, Hygiene oder des Kundenkomforts. Da gerade in den urbanen Räumen eine hohe Bereitschaft zur Nutzung dieser Angebote besteht, sollten hier rechtzeitig einheitliche Konzepte entwickelt werden.

Der Einzug neuer Transportsysteme wie die urbane Seilbahn könnten als Anlass für eine einheitliche Modernisierung genommen werden. So dass es gerade für Touristen oder Gelegenheitsnutzern leichter wird sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln zurecht zu finden.tm

Kontaktlose Tickets

In einigen Städten und Ländern wird bereits seit mehreren Jahren an kontaktlosen Tickets gearbeitet. In Zeiten von Corona bieten gerade diese Angebote einen relevanten Service für die Fahrgäste. Bereits zuvor boomte die komplett elektronische Abwicklung des Ticketkaufs in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Doch nun wird ein solches Angebot von den Fahrgästen regelrecht verlangt. Wer vorzeitig auf die digitalen Systeme gesetzt hat kann nun Punkten. COVID-19 hat das Wettrennen um die neuesten und kundenfreundlichsten Systeme noch zusätzlich beschleunigt, es empfiehlt sich also schnell mit der Zeit zu gehen.