REMEC: RETTUNGSEINSÄTZE UND PISTENKONTROLLEN DIGITAL ERFASSEN

Die Skigebiets-Software Sambesi ist um eine Funktion reicher: Mit dem neuen Modul „Pisten- und Rettungsdienst“ hat REMEC ein Tool entwickelt, das die Dokumentation von Skiunfällen sowie Pistenkontrollen vereinfacht – und Rechtssicherheit schafft.

Zettelwirtschaft, Missverständnisse, fehlerhafte Daten – im Stress des Alltags kann es bei der Dokumentation von Skiunfällen und Pistenkontrollen drunter und drüber gehen. Das bedeutet im besten Fall ärgerliches Nacharbeiten, im schlechtesten Fall Angriffspunkte für mögliche Klagen. Auf Wunsch zahlreicher Bergbahnen hat die Firma REMEC deswegen ein neues Tool für seine Skigebietsoftware Sambesi entwickelt: Das Modul „Pistenund Rettungsdienst“ ist ein Programm, mit dem Pistenchefs am Computer in Kürze die komplette Pistenstruktur am Berg aufnehmen können.

Anschließend sind Pistenretter in der Lage, am mobilen Gerät Unfälle zu erfassen und Pisten zu kontrollieren. „Wir haben die Erfassung der Unfallstelle komplett auf Geschwindigkeit optimiert. Das ermöglicht den Patrouilleuren innerhalb weniger als einer Minute eine aussagekräftige Aufnahme des Unfalls zu machen“, sagt Produktmanager Rolf Bissig. Dabei werden die Koordinaten über GPS, Bilder, eine Sprachaufnahme und Details zum Hergang aufgezeichnet.

„Die Dokumentation wird einfacher und schneller. Gleichzeitig werden die Unfalldaten – etwa Art und Ort der Verletzungen – detaillierter erfasst“, so der neue Geschäftsleiter Johannes Stadler. Der Fokus liegt auf Mobile First – die Unfallerfassung erfolgt per Smartphone, die Sprachaufnahme erleichtert die Dokumentation, wenn der Pistenretter Handschuhe trägt.

Offizielles Unfallprotokoll von SBS

Die Unfalldaten werden in der Sambesi- Cloud gespeichert und sind sofort auf dem zentralen PC der Pistenrettung sichtbar. Dort kann der Pistenchef die Aufnahme im Rahmen des offiziellen Unfallprotokolls der Seilbahnen Schweiz  (SBS)  weiterbearbeiten. Da das Modul sämtliche Einträge protokolliert und jeder Nutzer registriert ist, sorgt Sambesi mit seiner Zwei-Schritt-Dokumentation für echte Rechtssicherheit „Sobald das Unfallprotokoll vollständig ist, kommt die neue Schnittstelle zur offiziellen Unfalldatenbank SBS zum Zug.

Die Schnittstelle ermöglicht es, die Unfälle per Mausklick aus der Software Sambesi in die Datenbank zu übertragen“, betont Bissig. Somit kann man auf einer einzigen Plattform die Unfälle erfassen, bearbeiten, übertragen und archivieren. „Die Schnittstelle zur Unfalldatenbank SBS konnte dank einer guten Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung  (BfU)  und den Seilbahnen Schweiz auf die Wintersaison 2019/20 umgesetzt werden“, freut sich Stadler. Die Unfallberichte können zudem als PDF exportiert, ausgedruckt und versendet werden.

Ein toller Nebeneffekt: Nicht nur SBS hat eine Statistik über die Orte und Arten von Unfällen, sondern auch das Skigebiet selbst. „Somit können Unfallschwerpunkte – und Bedingungen  (Wetter, Schneelage etc.)  erkannt und entschärft werden“, sagt Bissig. Dies ist besonders für deutsche und österreichische Skigebiete interessant, die nicht der SBS-Meldepflicht unterliegen.

Pistenkontrolle digitalisieren

Neben der kompletten Unfallerfassung und –Verwaltung bietet Sambesi auch eine Funktion zur Pistenkontrolle an. Die Pistenkontrolle befähigt den Patrouilleur mit einem einfachen Wisch die Pistenkontrollen am Morgen und Abend durchzuführen. Bei außergewöhnlichen Ereignissen wie Sprengarbeiten oder Schließungen kann der Kontrolleur Kommentare und Bilder zum Status der Piste erfassen und damit auch die Kommunikation innerhalb des Betriebes vereinfachen.

„Der Rettungschef hat dank des neuen Moduls PRD zu jederzeit einen kompletten Überblick über den Status der Pisten und die Unfälle im gesamten Gebiet“, erläutert Bissig. Dabei kann er Pisten filtern – etwa nach Zustand,  (offen, in Vorbereitung, geschlossen)  Schwierigkeit  (blau, rot, schwarz)  oder Art  (Abfahrt, Snowpark, Rodelweg).  Alle Daten sind auf dem Smartphone und dem Computer sichtbar. „Die stets aktuelle Übersicht erleichtert dem Pistenund Rettungsteam die Arbeit und die Kommunikation innerhalb des Betriebs“, fügt Stadler hinzu.

Sprengmittelverwaltung geplant

Einige Bergbahnen haben die Beta-Version des Moduls „Pisten- und Rettungsdienst“ im Sommer 2019 bereits getestet, in sieben Skigebieten ist das Tool seit Dezember 2019 in den Arbeitsalltag integriert. Weitere Skigebiete folgen. Als weitere Ausbauschritte sind eine Sprengmittelverwaltung vom Einkauf bis zur Detonation und ein Bereich für wiederkehrende Arbeiten im Pisten- und Rettungsdienst geplant. Zudem hat REMEC die Software auf die Sommersaison ausgeweitet  (Bikewege etc.).  Damit auch in der warmen Jahreszeit die Unfallerfassung schnell, einfach und rechtssicher erfolgen kann.