Seilbahnen Schweiz: Ein guter Oktober?

Mit einem guten Oktoberergebnis schließen die Schweizer Seilbahnunternehmen eine erfolgreiche Sommerssaison ab. Dies bestätigen die abschließenden Zahlen des Saison-Monitorings Sommer, welches vom Branchenverband Seilbahnen Schweiz (SBS) vorgenommen wurde.

Für das Saison-Monitoring Sommer erhebt Seilbahnen Schweiz, der Verband der Schweizer Seilbahnbranche, die Gästeanzahl (Ersteintritte) sowie den Umsatz für den Personentransport von 60 Mitgliedern aus der gesamten Schweiz für den Zeitraum zwischen Mai und Oktober.

Jetzt liegen die Daten für den Oktober und für die gesamte Sommersaison 2023 vor. Die abschließende Bilanz über die gesamte Sommersaison fällt sehr positiv aus.

Betrachtet man den Zeitraum zwischen Mai und Oktober, so können sich Seilbahnbetriebe über eine Steigerung von 10 % mehr Gästen und 15 % mehr Umsatz als im  Vergleichszeitraum des Vorjahres berichten (Abbildung 1).

Unterschied in den Regionen

Den größten Zuwachs an Ersteintritten konnten die Zentralschweiz (+22 %) sowie das Berner Oberland
(+17 %) verbuchen.

Aber auch die meisten anderen Regionen schließen die Sommersaison mit positiven Zahlen ab. Lediglich in Graubünden sowie in den Waadtländer und Freiburger Alpen ging die Gästezahl im Vergleich zum Vorjahr minimal zurück.

«Während im Hochsommer viele Seilbahnbetriebe etwas zu kämpfen hatten, konnten sie im Frühsommer und im Herbst besonders viele Gäste anziehen. Gesamt gesehen sind wir sehr zufrieden und sehen einmal mehr, dass die Sommer- bzw. Herbstsaison für die Seilbahnbetriebe weiter an Bedeutung gewinnt. Bezeichnend ist auch der starke Zuwachs bei den typischen Ausflugsbergen», resümiert Berno Stoffel, Direktor von Seilbahnen Schweiz.

Abbildung 1

Veränderungen zum Vergleichszeitraum im Vorjahr, kumulierte Werte von Saisonbeginn bis 31. Oktober 2023.

Deutlich mehr Gäste bei großen Bahnen

Für das Saison-Monitoring Sommer wurde zudem ein Vergleich der Gästeanzahl nach Unternehmensgröße, gemessen am Personenverkehrsertrag, vorgenommen.

Dabei zeigt sich, dass bei großen Seilbahnbetrieben mit über 10 Mio. CHF Jahresumsatz das Gästevolumen um 14 % zugenommen hat (Abb. 2). Mittlere und kleine Unternehmen befinden sich mal leicht über, mal leicht unter dem Vorjahresniveau.

Abbildung 2:

Veränderungen Ersteintritte nach Unternehmensgröße (Personenverkehrsertrag) zum Vergleichszeitraum im Vorjahr, von Saisonbeginn bis 31. Oktober 2023.

5-Jahresschnitt weit übertroffen

Auch der längerfristige Trend der Schweizer Seilbahnunternehmen verläuft positiv, wie die Auswertung des 5-Jahresdurchschnitts bestätigt. Bei einem Vergleich zwischen der nun abgeschlossenen Sommersaison und dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre zeigt sich, dass die Gästeanzahl um 15 % und der Umsatz um 28 % zulegten (Abb. 3).

Dies entspricht dem generellen Trend, wonach die Sommersaison in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat; die Branche erwirtschaftet mittlerweile 25% des Jahresumsatzes während der Sommersaison.

Damit hat sich der Anteil des Sommerumsatzes in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Der Gästezuwachs in den Regionen bewegt sich zwischen 29 % in der Zentralschweiz und 5 % in der Ostschweiz, während Graubünden als einzige Region ein leichtes Minus von 2 % verzeichnet.

«Wir freuen uns über den erfolgreichen Abschluss der Sommer-/Herbstsaison. Und mit dem kürzlichen Wintereinbruch in den Bergen bereiten sich viele Bergbahnen bereits mit Hochdruck auf die kommende Wintersaison vor», so Stoffel.

Abbildung 3:

Veränderungen zum 5-Jahresschnitt, kumulierte Werte von Saisonbeginn bis 31. Oktober 2023

In die Wintersaison

In diesem Jahr ist der Übergang von der Sommer- zur Wintersaison für einige Destinationen fließend. Viele Gebiete haben in der letzten Woche ein schönes Paket an Neuschnee von bis zu einem Meter erhalten.

Die Gletscherskigebiete in Saas-Fee und Zermatt haben den Winterbetrieb bereits aufgenommen, andere Skigebiete starten am kommenden Wochenende in den Winter wie Arosa-Lenzerheide, Davos, Diavolezza, Glacier 3000, Nendaz-Veysonnaz, Schilthorn, Verbier.

Weitere werden in den kommenden Wochen folgen. «Ein früher Winterstart mit kalten Temperaturen wie jetzt ist ein Segen für die Bergbahnen, generiert Buchungen und fördert den Vorverkauf», zeigt sich Berno Stoffel optimistisch.