Die erste energieautarke Seilbahn der Welt!

Mit grüner Energie nahezu autark aufs Zwölferhorn: Die D-Line-Kabinenbahn von Doppelmayr wird ab diesen Sommer mit eigens produzierten Solarstrom fahren. Doch wie ist das möglich?

Mit dem Projekt setzen die Verantwortlichen ein wegweisendes Zeichen im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Seilbahnbetrieb.

Neben bereits getätigten Installationen am Dach der Talstation macht dies die Errichtung einer Photovoltaikanlage am südlichen Hang der Bergstation möglich. Mit  der Leistung der Anlage von 804 kWp kann der jährliche Energiebedarf der Seilbahn zu mehr als 90 % mit Sonnenstrom abgedeckt werden.

„Wir freuen uns sehr darüber, ein positives Zeichen für unsere Branche zu setzen und einen Nachweis dafür zu erbringen, dass ein Seilbahnbetrieb energieautark möglich ist und zum Abbau von CO2 beitragen kann“, zeigt sich Geschäftsführer Mario Stedile-Foradori überzeugt.

In der Hauptsaison von April bis September fährt die Zwölferhorn Seilbahn dank des Zusammenspiels von PV-Anlage und Batteriespeichersystem komplett energieautonom. Betrachtet man das gesamte Jahr, so geht die Energieerzeugung der geplanten Photovoltaikanlage weit über den Eigenbedarf hinaus.

PV-Anlage am Berg

  • Installierte Leistung: 803,88 kWp
  • Jährliche Energieproduktion: 835.900 kWh
  • Engpassleistung: 700 kW
  • Module: 1.848
  • 6 Tische: mit jeweils 308 Modulen
  • Eingesparte Emissionen CO2: 190 t
  • Äquivalente gepflanzte Bäume: 3.500
  • Gesamtfläche: 3.650 m²
  • Investitionskosten: € 2,1 Mio.

Überproduktion für lokale Netze

Während die Seilbahn im Jahr 2023 einen Stromverbrauch von 629.100 kWh verzeichnete, produziert die neue Anlage 930.900 kWh. Bei einem Drittel des Stroms handelt es sich also um eine Überproduktion, die in lokale öffentliche Netze eingespeist werden kann.

„Dieses zukunftsweisende Projekt in St. Gilgen, das die Zwölferhorn Seilbahn großteils energieautark macht, ist in der Seilbahnbranche einzigartig und ein weiterer Beleg, wie nachhaltige Tourismusentwicklung funktionieren und regional wirken kann. Wir sind stolz, derart weitsichtige Kunden als Partner zu haben und darauf, dass unsere D-Line Gondelbahn aufs Zwölferhorn Teil dieser Weiterentwicklung ist“, so Jürgen Pichler, Marketingleiter der Doppelmayr Gruppe.

Freuen sich, dass auch die Behörden hinter dem Projekt stehen und die PV-Anlage rasch bewilligten (von links):

Die beiden Geschäftsführer der Seilbahn Zwölferhorn  – Arthur Moser und Mario Stedile-Foradori – mit Otto Kloiber, Bürgermeister von St. Gilgen.

Entlastung der Netze  – weniger CO2

Das Batteriespeichersystem für den überschüssigen Sonnenstrom dient zudem zur Entlastung der Stromnetze und verfügt über ein Speichervolumen von 550 kWh. Bis zu 100.000 kWh elektrische Energie können damit pro Jahr gespeichert und der Stromverbrauch der Seilbahn dadurch weiter optimiert werden.

Durch die Umstellung auf erneuerbare Energien wird die Zwölferhorn Seilbahn jährlich nahezu 211 Tonnen CO2 einsparen, was in etwa einer Reinigungswirkung von 3.900 neu gepflanzten Bäumen pro Jahr entspricht.

Energiegemeinschaft mit der Gemeinde

Mit der Realisierung der Photovoltaik-Anlage wird die Zwölferhorn Seilbahn vom Energieverbraucher zum Energiekraftwerk. Geplant ist, mit der Überproduktion an Strom eine Energiegemeinschaft mit der Gemeinde St. Gilgen zu bilden.

In der Entlastung der lokalen Netze sieht Bürgermeister Otto Kloiber einen großen Vorteil, ebenso wie für St. GIlgen als fortschrittliche Tourismusdestination:

„Ich bin stolz darauf, in unserem St. Gilgen ein so eindrucksvolles zukunftsorientiertes Projekt aufweisen zu können. Die energieautarke Seilbahn in unserem Ort ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch für unsere Gäste, denen ein nachhaltiges und umweltfreundliches Erlebnis zugleich geboten wird.“

Großer Medienandrang

Die weltweit erste energieautarke Seilbahn – da ist das Medieninteresse natürlich groß.

Vorzeigeprojekt für Seilbahnbranche

Die professionelle Umsetzung des wegweisenden Vorhabens erfolgt durch die Firmen SYNECOTEC, Mitglied der Elevion Gruppe mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in den Bereichen erneuerbare Energie und Energieeffizienz, sowie der Spezialtiefbaufirma HTB.

Unterstützt werden sie dabei von der Firma Klenkhart und Partner, die das Projekt in allen naturschutzrechtlichen Belangen begleitet und ganz besonderen Wert darauflegt, schonend mit der Natur umzugehen.

Ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit wird mit der Errichtung der Photovoltaikanlage gesetzt, für St. Gilgen, die Zwölferhorn Seilbahn und die ganze Seilbahnbranche.

„Wir zeigen mit unserem Projekt, dass es möglich ist, umweltfreundliche Technologien in der Seilbahnbranche einzusetzen und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Unsere energieautarke Seilbahn ist ein Vorzeigeprojekt, das hoffentlich viele weitere Unternehmen inspiriert, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen“, wünscht sich Zwölferhorn Geschäftsführer Arthur Moser.