Pitztaler Gletscher erneuert Gletscherexpress

Nach fast 38 Jahren Betrieb wird der „Gletscherexpress“ mit Ende der laufenden Wintersaison 2021/22 außer Betrieb genommen und durch neue Bahngarnituren ersetzt.

Seit 38 Jahren bringt der Gletscherexpress die Gäste des Pitztaler Gletschers von der Talstation in Mittelberg (1.740 Meter) hinauf auf die Bergstation am Pitztaler Gletscher auf 2.840 Metern Höhe und wieder zurück.

Zum Ende der Wintersaison am Pitztaler Gletscher am 8. Mai 2022 wird die Standseilbahn außer Betrieb genommen und durch neue Bahngarnituren ersetzt. Der neue Gletscherexpress wird schon im kommenden Bergsommer – voraussichtlich mit 15. Juli 2022 seine Fahrt aufnehmen.

Im Mittelpunkt der Entwicklung des neuen Gletscherexpress, der in Größe und Kapazität gegenüber der bestehenden Bahn unverändert bleibt, stand vor allem der Fahrkomfort der Gäste.

„Die Auffahrt mit der neuen Bahn wird geräuschärmer und hinsichtlich dem Fahrverhalten der Bahn viel ruhiger sein“, erklärt Franz Wackernell von der Pitztaler Gletscherbahn. Möglich wird dies durch ein so genanntes entkoppeltes Fahrwerk, bei dem Unterbau und Oberbau voneinander getrennt sind.

Gletscherexpress Innenansicht

First-Class-Fahrkomfort

„Durch die Entkoppelung können wir den Geräuschpegel in den Fahrgasträumen deutlich absenken und ein ruhigeres Fahrverhalten sicherstellen. Zudem sind die Räder der Standseilbahn am modernsten Stand der Technik gummigefedert“, erklärt Damian Zenklusen von dem mit der Umsetzung beauftragten Unternehmen Doppelmayr/Garaventa.

Die Steuerung stammt von der Firma FREY AUSTRIA.

Der neue Gletscherexpress im Pitztal ist die erste Standseilbahn mit First-Class-Fahrkomfort in Anlehnung an das D-Line Konzept von Doppelmayr.

100 Prozent der benötigten Energie im Sommerbetrieb aus eigener PV-Anlage

Besonders geachtet wurde auf den Energieverbrauch des neuen Gletscherexpress. So produziert die Bahn während der Fahrt – nach dem technischen Prinzip eines Dynamos – permanent Energie, die für die wichtigsten Funktionen in der Bahn genutzt werden.

Dadurch können kleinere und leichtere Batterien verbaut werden, was sich wiederum positiv auf den Verbrauch auswirkt.

„Besonders freut uns, dass wir im Sommer den Gletscherexpress zu 100 Prozent mit Strom aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage im Bereich der Bergstation betreiben können“, ergänzt Franz Wackernell.

Verabschiedung vom alten Gletscherexpress (v.l.):

Andreas Natter (Doppelmayr), Damian Zenklusen (Garaventa/Doppelmayr), Charly Neururer (Pitztaler Gletscherbahn; seit 38 Jahren „Pilot“ des Gletscherexpress), Michael Leithinger (CARVATECH), Franz Wackernell (Pitztaler Gletscherbahn). Credit: Pitztaler Gletscherbahn.

Gestaltung

Auch beim Design der Kabinen stand der Komfort im Vordergrund. „Dieses entstand in enger Abstimmung mit der Pitztaler Gletscherbahn und sticht mit der markanten und klaren Linienführung sofort hervor“, erklärt Michael Leithinger von dem mit dem Kabinenaufbau beauftragten Unternehmen Carvatech.

„Im Inneren sorgen ein größeres Raumvolumen, ein neues Beleuchtungskonzept und hochwertige Materialien für ein angenehmes Ambiente.“ Sind im bestehenden Gletscherexpress noch die Fahrgasträume voneinander abgetrennt, können im neuen Gletscherexpress alle Bereiche im Inneren eingesehen werden.

Zudem versorgt ein neues Kapsch-Infotainment-System alle Gäste mit aktuellen Infos und Livebildern von der Auf- und Abfahrt.