Seilbahn der ÖBB fährt bald zum letzten Mal

Die einzige Personen-Seilbahn der österreichischen Bundesbahnen ÖBB beendet nach über 70 Jahren ihren Dienst. Sie wird für die Wartung der Kraftwerksanlagen nicht mehr benötigt und durch einen neuen Straßentunnel ersetzt.

1951 ging die Seilbahn der ÖBB in Betrieb. Nachdem der öffentliche Verkehr der Seilbahn in den 1980ern eingestellt wurde, blieb sie als nicht öffentliche Werksbahn erhalten, um zu den Oberwasseranlagen der Kraftwerksgruppe zu gelangen. Sie brachte die Arbeiter und Techniker zu den Kraftwerksanlagen der ÖBB hoch oben am Tauernmoossee und am Weißsee auf 2.300 Meter Seehöhe.

Nun wird die Seilbahn nach über 70 Jahren im Betrieb das letzte Mal fahren. Im August soll die letzte Fahrt stattfinden, denn die Seilbahn der ÖBB wird nicht mehr benötigt. In Zukunft wird ein neuer Straßentunnel die Seilbahn ersetzen.

Der Eingang zum neu errichteten Tunnel befindet sich nur wenige Meter neben der Talstation. Dieser verbindet die bereits vorhandenen Anlagen und das neue Kraftwerk mit dem Enzingerboden. Hier entsteht unterirdisch auch das neue Pumpspeicherwerk der ÖBB.

Im ca. neun Kilometer langen Tunnel können dann auch LKWs und Sondertransporte wetterunabhängig fahren. Damit ist die Seilbahn für den Kraftwerksbetrieb nicht mehr erforderlich.

Derzeit schweben die Gondeln noch im besten Zustand durch das Stubachtal in den Hohen Tauern. Die Zukunft der alten Kabinen ist noch unklar.

Kraftwerk Tauernmoos

Die Seilbahn der ÖBB brachte die Mitarbeiter hauptsächlich für Wartungsarbeiten auf den Gipfel. Foto: ÖBB/SailerBrothers

Projekt Pumpkraftwerk Tauernmoos

Aktuell erweitert die ÖBB die Kraftwerksgruppe um ein neues Pumpspeicherkraftwerk. Die zwei bestehenden Speicherseen (Weißsee und Tauernmoossee) werden unterirdisch miteinander verbunden. In einer Kaverne wird das Pumpspeicherkraftwerk errichtet. So sollen die Bahnstromspitzenzeiten morgens und abends gut bewältigt werden.